Das Ende der Goldbindung durch Nixon
Wie schon erwähnt führte die Stadt Chengdu Papiergeld ein, um einen Krieg zu finanzieren. Chinesische Kaiser liessen davon viel zu viel drucken und verursachten somit Inflationen.
Am 15. August 1971 verkündet der US-Präsident Nixon, dass er die Goldbindung des Dollars aufhebt, ein Eintausch im Gegenzug für das Edelmetall wäre nicht mehr möglich. Die USA hat für die Finanzierung der Kriege in Vietnam und Korea viel zu viel Papiergeld in Umlauf gebracht. Weltweit verlieren die Notenbanken das Vertrauen in den Dollar und tauschen ihn gegen Gold, was zu einem beachtlichen Schwund der Goldreserven der USA führt.
Die Weltleitwährung Dollar ist eine reine Papierwährung, die beliebig vermehrt werden kann und die Devisen sind damit abgekoppelt. Der Dollar wird Fiat-Money.
Fiat-Geld
Die Bezeichnung kommt aus dem Lateinischen aus der biblischen Schöpfungsgeschichte, wie Gott sagte: „Fiat lux“ – „es werde Licht“. Es wird wortwörtlich aus dem Nichts geschaffen, ist damit Geld ohne Bindung an materielle Werte, wie Waren oder Edelmetalle.
Heute wird der Wert von Regierungen gesichert, die es als Zahlungsmittel vorschreiben, und das Handelspartner an Börsen akzeptieren. Der Großteil ist elektronisches Geld, das sich auf Konten befindet und als Sichteinlagen bezeichnet wird.
Es wird von Banken durch Kreditvergaben geschaffen, somit sind sie die „Geldmacher“. Es durfte der englische Kaufmann Patterson Papiergeld im Gegenzug eines Großkredites verwenden. Das Kreditgeld ist ein Teil des Fiat-Geldes; bei ungenügender Kreditdeckung fällt dessen Wert.
Wirtschaftskrisen
Wirtschaftskrisen sind kein neuzeitliches Phänomen, im Gegenteil schon im Alten Testament legt Joseph den Traum des Pharaos so aus, dass auf 7 ertragreiche, 7 magere Jahre folgen.
Früher wurden sie durch Klima und Wetter, das zu Ernteausfällen und damit zu Hungersnöten führten, ausgelöst. Faktoren sind wirtschaftliche Stagnation oder Abschwung sowie Spekulationsblasen und Staatsbankrotte durch überhöhte Verschuldung.
Bezeichnet werden sie als Rezession oder Depression. Krisen kommen in regelmäßigen Zyklen vor und ihre wirtschaftliche Dimension hängt davon ab, wie Unternehmer und Haushalt sowie Wirtschaftswissenschaftler und Politiker auf sie reagieren.
Natürlich gibt es Zeiten in denen weniger investiert wird und Zeiten des Aufschwungs, wo euphorische Erwartungen in Gewinn und Absatz zu riskanten Transaktionen führen. Es werden zahlreiche Wirtschaftsmodelle entwickelt, um Krisen entgegenzusteuern, doch Konjunktur- und Krisenzyklus wechseln einander ab.
Wie es 2008 zur Weltwirtschaftskrise kam
Obwohl die USA schon lange keine Golddeckung hat, gilt sie als eines der sichersten Anlegerstaaten der Welt und die Staatsschuldverschreibungen werden international gerne gekauft.
Durch die Stagnation der Wirtschaft nach dem 11. September 2001 und dem Platzen der New Economy will Alan GREENSPAN, der damalige Notenbankchef, dringend den Markt durch billige Verbraucherkredite beleben. Er bewirkt durch die Senkung der Leitzinsen einen Druck auf den Finanzmarkt, da die täglich wachsenden Geldmengen Investitionen erfordern, die sicher und gewinnbringend sein sollen.
Die renommierten Investmentbanken, wie Goldman Sachs, Lehman Brothers, JP Morgan und Morgan Stanley können durch den Verkauf von Immobilienkrediten, die als topsichere Wertanlagen gelten, da mit ihnen Wohn-, Geschäftsbauten und große Bauvorhaben finanziert werden, große Gewinne verzeichnen. Mit den sogenannten MBS „Mortgaged Backed Securities“ (hypothekengesicherte Wertpapiere) werden weltweit Investoren angelockt, dazu gehören bekannte Banken, Unternehmen und private Anleger.
Die Amerikaner nehmen zur Finanzierung von Immobilien billigste Kredite mit langer Bindedauer auf, da der Leitzinssatz einen historischen Tiefpunkt erzielt. Bei Nutzung der Schuldverschreibung für ein staatlich gefördertes Eigenheim gelten sie als besonders sicher, weil der Staat bei einer Zwangsversteigerung für die ausständige Forderung des Gläubigers aufkommt. Durch die Senkung der Zinssätze kann der Kredit in einen günstigeren umgeschuldet werden, damit sinkt die monatliche Rückzahlungsrate und bei Wertsteigerung des Hauses verringert sich obendrein die Kreditsumme.
Banken raten ihren bereits überschuldeten Kunden oder Personen, die nie kreditwürdig waren, zu extrem hohen Krediten zur Belebung des Konsumgütermarktes ohne eine Rückzahlung in Erwägung zu ziehen.
Diese toxischen Kredite werden als „Ninjas-Darlehen“ – „no income (kein Einkommen), no jobs (keine Beschäftigung), no assets“ (keine Vermögenswerte) bezeichnet.
Theoretisch muss die Bank eine Mindestreserve für Kreditausfälle ansparen, doch dieses brachliegende Geld, wird in Zweckgesellschaften investiert und an Investmentbanken in Form von Wertpapieren verkauft. Der Vorgang wird als Kreditrisikotransfer bezeichnet. Die Bank hat nun nichts mehr mit dem Kredit zu tun und der Anleger übernimmt das Risiko.
Damit findet eine Vermischung von hypothekengesicherten Papieren mit anderen Krediten, wie Kreditkarten, Autofinanzierungen, Studentenkredite etc. statt.
Ratingagenturen bewerten das Risiko der Kreditverträge und vergeben Prüfsiegel für jedes Fach, eine sogenannte Tranche. Diese Tranchen – von 3-fach A = Prime bis C, als sehr riskant mit hohem Ausfallrisiko jedoch mit hoher Rendite – dienen den Investoren als Rückzahlungskonstrukt. Zuerst wird immer die am besten bewertete Tranche bedient, im Fall von Zahlungsschwierigkeiten verliert der Investor bei der C-Tranche sein Kapital.
Derivate oder CDS (Credit Defaut Swap)
Aufgrund von uneinbringlichen Kreditforderungen zur Zeit der Asienkrise 1997 schuf die Investmentbank J.P.Morgan eine Versicherung, um Kreditausfälle von Banken auf Investoren zu übertragen. Derivate oder CDS sind nicht reguliert und eigentlich Wetten, ob ein Schadensfall eintreten wird oder nicht.
Jeder kann eine Versicherung auf eine außenstehende Kreditschuld abschliessen, egal ob er Gläubiger ist oder nicht. Ausserdem kann er jederzeit seine Polizze weiterverkauft. Kein Wunder, dass ca. 5 Billionen Dollar Kredite mit ca. 60 Billionen Dollar versichert sind.
Nach dem Bankzusammenbruch in USA und Europa bricht die Konjunktur ein, die Banken untereinander verleihen kein Geld. Außerdem stellt sich heraus, dass es in Deutschland gar keinen Immobilienboom gibt, sondern dass Banken spekulativ Zertifikate kaufen, die abgeschrieben werden müssen.
Damit kein Zusammenbruch droht wird der europäische Finanzmarkt staatlich gestützt und die EZB hält die Liquidität des Finanzmarktes aufrecht, während Arbeitsmarkt sowie Exportwirtschaft und ihre dadurch bedingten Umsätze einbrechen. Eine weltweite Rezession folgt.
Es werden die Märkte mit Papiergeld überschwemmt und Kurzarbeit subventioniert zur Belebung des Arbeitsmarktes. Diese Massnahmen erhöhen die Staatsverschuldung von Ländern, wie Griechenland, mit geringerer Wettbewerbsfähigkeit. Sie geraten in eine Schuldenfalle, aus der sie ohne fremde Hilfe nicht mehr herauskommen. Aufgrund drohender Bankrotterklärungen werden die Stabilitätsregeln der Währungsunion ausgesetzt, dadurch droht die Ausbreitung der Verschuldung auf die gesamte Euro-Zone.
Globalisierung
Die derzeitigen wirtschaftlichen Strukturen sind mit der Zeit um 1914 vergleichbar, daher ähnelt das Krisengeschehen dem des 19. Jahrhunderts, trotz Erschließung weltweiter Märkte.
Die Verschuldung von Staaten beginnt im eigenen Land, die Auslandsverschuldung wird durch ein niedriges Zinsniveau begünstigt, das bei einem Anstieg der Zinsen zu teuren Umschuldungen führt, wenn diese überhaupt möglich sind. Die Währung weicht auf, es kommt zur Abwertung, Schulden und Importkosten steigen, jedoch kann günstiger exportiert werden. Hilfreich ist dies im internationalen Wettbewerb. Problematisch sind Verschuldungen, wenn Finanzhilfen beim Internationalen Währungsfonds (IWF) beantragt werden müssen, die zu extremen Sparmaßnahmen führen.
In der Euro-Zone gelegene Länder sind politisch nicht in der Lage abzuwerten.
Die Währungsunion hat das Ziel Kursschwankungen auszuschliessen und eine stabile Währungspolitik zu gewährleisten mit Angleichung der Zinssätze.
Länder mit hohen Zinssätzen kommen in den Genuss billiger Kredite, die hauptsächlich zur Steigerung des Lebensstandards dienen und durch staatlich fixierte Inflationsraten begünstigt sind.
Die Staatsverschuldung nimmt rasant zu, wird aber statistisch nicht erfasst trotz sinkender Wettbewerbsfähigkeit. Krisen die durch politische Fehler hervorgerufen werden, sind absehbar, jedoch wiederkehrend.
Aufgrund der weltweiten Spezialisierung der Länder und der gegenseitigen Abhängigkeit der Märkte sowie den damit verbundenen Kapitalströmen führen regionale Krisen zu weltweiten Verlusten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass große Volkswirtschaften, die in Bedrängnis geraten, Weltwirtschaftskrisen auslösen.
Durch die Deregulierung der Finanzmärkte kann aufgrund neuer Technologien innerhalb kürzester Zeit auf Preisunterschiede reagiert werden.
Das birgt das Risiko übertriebener Spekulationen, die durch niedrige Zinsen und hoher Liquidität der weltweiten Kapitalmärkte begünstigt werden, wie es bei der Dotcom-Blase der Fall ist. Kleinanleger, die in sogenannte Dotcom-Unternehmen, im New Economy Business der Industriestaaten investieren, forciert durch die InternetPopularität, verlieren Kapital. Seit dem 11. September 2001 trägt die Niedrigzinspolitik der USA in erster Linie zur innenpolitischen Stabilität bei, neben der Ankurbelung der eigenen Konjunktur.
Jerome POWELL der Chef der US-Notenbank FED will im März 2022 die Zinsen erhöhen, bedingt durch den Anstieg der Preise für Energie und Rohstoffe infolge der Sanktionen gegen die Ukraine. Die Inflation stieg in Februar 2022 auf 5,8 Prozent in der EURO-Zone, trotzdem wird der Zinssatz nur geringfügig angehoben, da die wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg schwer abschätzbar sind.
Die EURO-Länder werden mit russischer Energie versorgt, der portugiesische Notenbankchef Mario Centeno warnt vor einer Kombination von hoher Inflation und Stagnation.
Die Corona-Meldungen verlieren durch die Kriegsberichterstattung in den nationalen und internationalen Medien immer mehr an Bedeutung, trotzdem soll nicht unerwähnt bleiben, dass Pfizer, BioNTech und Moderna 1000 USD pro Sekunde mit ihren Impfstoffen Gewinn machen.
Auch hier wiederholt sich die Geschichte. Mit der Bedeutung des Geldes wurde die Alchemie ein wichtiges naturwissenschaftliches Gebiet. Sie befasst sich mit der Umwandlung unedler Stoffe in Gold und in andere Edelmetalle sowie mit der Suche nach einer Medizin für ewige Jugend und Gesundheit.
Heute macht die Pharmaindustrie mit Hilfe von Impfseren, die mit Hilfe von Steuergeldern finanziert sind, Höchstgewinne ohne Rücksicht auf Jugend oder Gesundheit. Die erzielten Gewinne werden zum Grossteil nicht in den Ländern versteuert, die zur Patentierung durch Steuereinnahmen beigetragen haben.
Die künstliche Verarmung der steuerzahlenden Bevölkerung ist hiermit eindeutig ein wirtschaftspolitisches Ziel. 72,5 Millionen Impfdosen ordert Österreich seit Pandemiebeginn um € 1,2 Milliarden.
Limahr, Wien 20.3. 2022